Städte

Heraklion Kreta

Zweifelsohne ist Heraklion, von den Griechen Iraklio genannt, auf den ersten Blick nicht eine der schönsten Städte des Landes. Erst wenn man sich auf eine Entdeckungsreise durch die kretische Hauptstadt macht, wird man ihrem ganz eigenen Charme und ihren schönen Seiten begegnen. Nimmt man sich genügend Zeit, wird man feststellen, dass viele kulturelle Schätze hinter Betonfassaden verborgen sind. Die wichtigsten Anziehungspunkte sind die Altstadt und der wunderschöne venezianische Hafen. Auch wenn man in Heraklion Parks und üppige Vegetation vermisst, so entschädigt das herrliche Blau des Meeres doch allemal.

Verschiedene Kulturkreise hatten einst das Stadtbild von Heraklion beeinflusst. Leider stand die Hafenstadt immer wieder unter Besetzung, welche immer wieder auch Zerstörung mit sich brachte. Die einst große Anzahl an Sehenswürdigkeiten wurde somit im Lauf der Zeit stark dezimiert, geblieben sind Heraklion aber ein paar Relikte aus der Epoche der Venezianer.

Der venezianische Hafen zählt zu den Highlights und gilt gleichzeitig auch als Wahrzeichen der Stadt. Große Schiffe haben hier keinen Platz, er bleibt deswegen Booten und Yachten vorbehalten. Auf der belebten Mole kann man bis zum Venezianischen Kastell Koúles laufen. Diese wieder aufgebaute Festung gehörte früher zur Stadtbefestigung, welche Heraklion vor den Türken schützen sollte.

Ebenfalls von den Venezianern stammt der Löwenbrunnen auf dem Platz Platia Venizelou in der Mitte der Stadt. Die Venezianer wählten deshalb Löwen als Brunnenfiguren aus, weil Markuslöwen zu ihren Wahrzeichen zählten. In nur wenigen Gehminuten erreicht man die prachtvolle Venezianische Loggia aus dem Jahr 1629, welche heute das Rathaus beherbergt.

An den Eleftherias-Platz schließt sich der Stadtpark als grüne Oase und Ort der Erholung an. Die Begrenzung der Parkanlage bildet die frühere Venezianische Stadtmauer, die man am südlichen Ende des Stadtparks etwas genauer begutachten kann. Die ehemalige Stadtmauer hat eine Gesamtlänge von drei Kilometern und bietet sich für einen Spaziergang an.

Während eines Besuchs in Heraklion, sollte man sich das Archäologische Museum der Stadt auf keinen Fall entgehen lassen. Die Zeit der Minoer gilt als Geburtsstunde der Kultur Europas, und genau aus dieser Ära stammt die größte Sammlung auf der ganzen Welt. Wer einen Sinn für Kultur und Geschichte hat, sollte auch das Historische Museum von Heraklion, wo Funde aus der Epoche der Christen ausgestellt werden, besuchen. Darüber hinaus ist auch das Ikonenmuseum in der Kirche Agia Ekaterini sehr zu empfehlen.

Nikos Kazantzakis, der den Roman Alexis Sorbas geschrieben hat, gehört zu den populärsten Bürgern der Stadt. Sein Grab kann man ganz am südlichen Zipfel der Stadtmauer auf der Martinengo-Bastion besichtigen. Natürlich ist auch die Altstadt von Heraklion sehr reizvoll. Hier findet man gute Einkaufsmöglichkeiten sowie zahlreiche Cafés und Tavernen.